Windenergieanlagen erzeugen Infraschall. Infraschall entsteht durch das Eintauchen der schnell bewegten Rotorspitzen in verschiedene Luftschichten. Infraschallwellen sind fühlbar und für viele auch hörbar, wirken über große Entfernungen und gehen fast ungedämpft durch Mauern und Gebäude. Es existieren auch natürliche Infraschall-Quellen wie Gewitterdonner, Erdbeben, Stürme, Föhn oder künstliche Quellen wie Flugzeuge, Schwerlastverkehr, Explosionen. Diese Infraschall- Quellen sind aber im Gegensatz zu einer Windkraftanlage nur von kurzer Dauer.
Bis vor etwa zehn Jahren galt auch bei Hörforschern als anerkannter Kenntnisstand der Wissenschaft, dass Infraschall für den Menschen unterhalb der Wahrnehmbarkeitsgrenze gefahrlos sei. Als Wahrnehmungsgrenze wird hierbei jedoch nur die aurale Wahrnehmbarkeit, als Gefahr nur die Auswirkungen auf das Hörorgan betrachtet. Die extraaurale Wahrnehmung hingegen äußert sich als Resonanz im Körper, was durch ein Vibrieren oder gepulstes Schlagen empfunden wird.
Viele In- und Auslandsstudien haben nachgewiesen, dass durch Infraschall enorme körperliche Belastungen bis hin zu
auftreten.
So bezeichnet das Robert-Koch-Institut, welches direkt dem Bundesministerium für Gesundheit unterstellt ist, die Belästigung durch tieffrequenten Schall als sehr ernst zu nehmendes Problem, das nach Auffassung von verschiedenen Wissenschaftlern bisher von Behörden unterschätzt und nicht mit adäquaten Methoden erhoben wurde:
Das Europäische Instiut für Klima und Energie (EIKE) berichtet in zwei Artikeln "Windturbinensyndrom schlimmer als gedacht" und "Windräder
machen krank durch Infraschall" über die Hinweise auf gesundheitliche Gefahren von Infraschall.
Die amerikanischen Hörforscher Alec Salt (Universität Washington in St. Louis) und James Kaltenbach (Lerner Forschungsinstitut in Cleveland) schreiben in Ihrem Beitrag 2011 in der in der Fachzeitschrift Bulletin of Science, Technology & Society:
Auch Prof. Dr.-Ing. Krahé von der Bergischen Universität Wuppertal schreibt in seinem Vortrag:
Mittlerweile hat die Unsicherheit in der Bewertung und Messung von Infraschall und dessen gesundheitlicher Folgen das Bundesumweltamt 2011 veranlasst eine "Machbarkeitsstudie zu Wirkungen von Infraschall" in ihr Forschungsprogramm aufzunehmen
"Insgesamt besteht ein deutlicher Mangel an umweltmedizinisch ausgerichteten Studienergebnissen zu den Themen Infraschall und tieffrequenter Schall. Das Umweltbundesamt hat daher im Jahr 2011 ein Forschungsvorhaben zu dieser wichtigen Thematik vergeben, das sich mit der Geräuschbelastung durch tieffrequenten Schall, insbesondere durch Infraschall beschäftigt („Machbarkeitsstudie zu Wirkungen von Infraschall. Entwicklung von Untersuchungsdesigns für die Ermittlung der Auswirkungen von Infraschall auf den Menschen durch unterschiedliche Quellen“; UFOPLAN 2011; FKZ 3711 54 199). Neben der Aufbereitung des aktuellen Wissenstandes sollen wissenschaftlich begründete und praxistaugliche Verfahren zur Erfassung und Bewertung der Wirkungen tieffrequenter Geräusche erarbeitet werden. Dabei soll auch geprüft werden, ob weitere Forschungsaktivitäten erforderlich sind. Die Forschungsergebnisse werden voraussichtlich 2014 vorliegen."
Weitere Literatur zum Thema "Infraschall" finden sie hier!